Im Bürgerkrieg (1860-1865) kämpft Wagener für den Süden. Er zeichnet sich durch große Tapferkeit aus. Am Ende des Krieges steht er im Range eines Generals, dem die Verteidigung der Stadt Charleston übergeben wird. Durch geschicktes Verhandeln mit dem Feind gelingt es ihm, die Stadt vor der Zerstörung zu bewahren. Sein Generalspatent wird nach dem verlorenen Krieg von der neuen Regierung bestätigt.
Nach dem Bürgerkrieg wendet sich Wagener der Kommunalpolitik zu und gewinnt 1871 die Bürgermeisterwahl in Charleston. Bald danach tritt er der Demokratischen Partei bei und wird 1876 im Wahlkampf um die Präsidentschaft der USA als demokratischer Vertreter des Staates South Carolina zum Parteitag nach St. Louis entsandt. Den Ausgang der Wahl hat er nicht mehr erlebt. Er stirbt unerwartet am 27. August 1876 in Walhalla. Am 30. März 1877 wird Wagener mit großem Geleit nach Charleston überführt und dort mit militärischen Ehren erneut beigesetzt.
Zur Erinnerung an diesen großen Sohn des kleinen Bauerndorfes Sievern wurde 1994 das neue Heimatmuseum „John-Wagener-Haus“ benannt. 1995 konnte die Original-Grabplatte seiner Gruft von Charleston nach Sievern überführt werden. Das Wagener-Haus wurde zum 1. Jan. 2009 an den Gastronom Eibe Cordes verkauft und diente gastronomischen Zwecken.
2017 ging es in Privatbesitz über und die wichtigsten Ausstellungsstücke werden in der „Alten Schule“ in der Heimatstube ausgestellt.
Wilhelm F. Huck (William in Amerika), wurde als erstes von 6 Kindern der Eheleute Fietschen und Mimi Huck im Jahr 1899 in Sievern geboren.
Er lernte Schiffbau auf der Tecklenburg-Werft in Geestemünde, jetzt Bremerhaven. Während des ersten Weltkrieges diente er in der kaiserlichen deutschen Marine. Kurz nach dem Krieg wanderte er aus nach Amerika. Während er tagsüber seiner Arbeit als Mechaniker nachging, studierte er Maschinenbau am Brooklyn Polytechnic Institute in New-York.
Er arbeitete 22 Jahre lang als Ingenieur für die R. Hoe & Co., einem Hersteller für Zeitungsdruckmaschinen. Während dieser Zeit wurde er ein Experte in der Konstruktion von Hochgeschwindigkeits-Druckmaschinen und automatischen Kontrollsystemen. Er wurde zum Vize-Päsident für Maschinenbau in den USA.
Während dieser Zeit lernte er Lilli Zenke kennen und heiratete sie im Jahr 1929. Aus dieser Ehe gingen 3 Mädchen hervor: Susan, geb. 1930, Julie, geb. 1934 und Alexandra, geb. 1941. Im Jahr 1945 verließ er die Firma und gründete ein eigenes Unternehmen, eine Werkzeug- und Produktionsstätte in New Jersey mit einem Design-Büro in Manhattan.
Als Präsident und Chef-Designer der Firma Huck entwarf und erstellte er mehrere Druckmaschinen für das US-Finanzministerium zum Drucken von Geldscheinen und Briefmarken. Ferner produzierte er zahlreiche andere Maschinen, u.a. Druckmaschinen für Zeitschriften und Bücher für den Axel-Springer-Verlag in Deutschland, Maschinen für die Spinnerei transkontinentaler Telefonkabel, Setzmaschinen für Kegelbahnen ebenso wie Maschinen zum Verschließen von Flaschen mit Kronenkorken. Sein letztes großes Projekt war eine Druckmaschine, die 20.000 Bücher pro Stunde produzieren konnte. Insgesamt ließ er sich 204 Erfindungen patentieren. Im Jahr 1968 gewann er den begehrten „Master Designer Award for Product Engineering“. Nach der Fusion seiner Firma mit Crown Cork & Seal Inc im Jahr 1972 zog er sich aus der Geschäftsführung zurück, blieb aber weiterhin Berater für Deutschland und Amerika. Neben seiner Firma erwarb und bewirtschaftete er eine 786-Hektar große Farm in Church Hill.
In den 60er Jahren machte er den Flugschein und flog sein eigenes Flugzeug. Wenn er auf Geschäftsreise in Deutschland war, besuchte er regelmäßig seinen Heimatort Sievern. Er ging zu seinen ehemaligen Schulkameraden und Freunden, redete mit ihnen „platt“ und kam jedes Mal in Holzschuhen, die er bei seinen Schwestern deponiert hatte. Wenn es seine Zeit erlaubte, lud er die Senioren aus Sievern zu einem Klönnachmittag auf dem Saal ein. Drei Jahre nach seiner Goldenen Hochzeit erkrankte er unheilbar an Krebs (Asbestlunge). Er verstarb 1983 und wurde auf dem Sieverner Friedhof beigesetzt.